Hallo liebe Gemeinde von Wissenschaftlern und Philosophen (in Hobby und Profession).
Seit einiger Zeit schlage ich mich in ruhigen Minuten, beispielsweise Abends im Bett vor dem Einschlafen, mit der Überlegung herum, ob das Universum ein einmaliges Ereignis in der Unendlichkeit ist, oder ob ein Mechanismus existiert welcher eine Wiederholbarkeit ermöglicht, oder sogar fordert. Dies führt dann meist dazu, dass ich dann erst recht nicht einschlafen kann
In meiner Schulzeit habe ich in einem Astronomiebuch einmal eine Darstellung eines hypotetischen Verlaufes gesehen, welcher das Universum als eine Folge von Expansion und Kollabierung beschreibt und dazwischen immer einen Urknall postuliert. Dieses Modell ist natürlich mit den Erkenntnissen eines beschleunigt expanierenden Universums obsolet. Dennoch finde ich den Grundgedanken sehr interessant, dass dieses aktuelle Universum vielleicht nicht etwas ganz Besonderes und Einzigartiges ist, sondern lediglich eines von unendlich vielen, welches mal wieder Leben ermöglicht hat.
Meine Gedanken in Anlehnung zu den im Buch "Urknall, Weltall und das Leben" beschriebenen Erkenntnissen sind folgende:
Um ein Universum zu erschaffen braucht man nicht 6 Tage, sondern eine Unendlichkeit, damit ein möglichst komplexes Gebilde mittels Quantenfluktuationen durch Zufall entstehen kann. Dies ist in dem Zustand vor dem Urknall möglich, da kein Zeitpfeil im System vorhanden ist und die Unendlichkeit zur Verfügung steht. Soweit so gut.
Nun haben wir ein Universum und es expandiert beschleunigt. Wenn wir das nun weiterdenken und von einer Fortführung der beschleunigten Expansion ausgehen heißt dies, dass es irgendwann die Galaxien zerreißen wird, danach die Haufen an Sternenleichen, dann Planeten und Monde, Moleküle, Atomkerne, Protonen und Neutronen und am Ende Elementarteilchen? Würde dies so eintreten und alle Photonen und sonstige Bestandteile des Universums das Plank´sche Wirkungsquantum unterschreiten hätten wir wieder einen Zustand wie vor dem Urknall, in dem kein Zeitpfeil existiert und die Unendlichkeit für die Bildung eines neuen Universums zur Verfügung steht.
Alternativer Gedanke: Sollte es nicht zum "zerreißen" der Elementarteilchen kommen, würde ja trotzdem eine unendliche Zeit in Zukunft zur Verfügung stehen, um ein komplexes Gebilde durch Quantenfluktuationen zu schaffen, welches zu einem neuen Univerum führt.
Frei nach dem Motto, "alles was möglich ist, wird irgendwann passieren". Man muss eben nur lange genug warten. Kann man vielleicht soweit gehen, dass die Wahrscheinlichkeit ungleich null ein Nachfolgeuniversum voraussetzt?
Was meint ihr dazu?
Viele Grüße,
Florian