S600 schrieb: Ist das Interferenzbild und die zwei Streifen beim Doppelspaltversuch klar getrennt (d. h. es gibt klar entweder oder)
Danke, dass Du nachgefragt hast. Wie ich sehe, ist Deine Frage viel spezieller als unsere allgemeinen Antworten. Ich habe das zwar noch nie gelesen, aber es ist leicht vorstellbar:
Eine Störung stellt man sich so vor, wie wenn man beim Doppelspalt einen Spalt abdeckt. Eine schwächere Störung kann man erzeugen, indem man den zweiten Spalt nur halb abdeckt, was zu einer Überlagerung aus einer teilweisen Interferenz und einem zusätzlichen Einfachspalt führt. Das war unsere bisherige Erklärung.
Nun ist es aber bei Feldern wie der Gravitation so, dass sie beide Spalte betreffen. Man kann die Störung daher verallgemeinern, dass man zB beide Spalte zur Hälfte abdeckt, wodurch sich am Ergebnis sicher nichts ändern wird, außer dass das Bild schwächer und womöglich schärfer oder im Extremfall gar unschärfer wird.
Ebenso kann man die Störung zeitlich variieren, solange dies beide Spalte synchron betrifft, wird sich am Ergebnis auch nichts ändern.
Davon ist zu unterscheiden, dass eine Störung zwar beide Spalte betrifft, jedoch nicht korreliert, also nicht zwingend gleichzeitig. Damit erhält man dann eine Mischung aus Doppelspalt, linkem Einfachspalt und rechtem Einfachspalt.
Demnach würden Felder keine Auswirkung auf den Versuch haben, sofern sie homogen sind. Dies ist beim Schwerefeld annähernd so, es ist in seiner Wirkung ohnehin relativ schwach, und der Abstand der beiden Spalte ist auch relativ klein. Daher hat das Gravitationsfeld (der Erde) so gut wie keine Auswirkung. Ein starkes inhomogenes Feld wird sich aber auf beide Lichtgänge unterschiedlich auswirken und das Bild somit verändern und die Interferenz schwächen, womöglich auch nur verzerren, das kommt darauf an, auf welche Eigenschaften die Störung wie einwirkt.
In der Regel stellt man sich die Störung als Extinktion vor, die Welle wird gemessen und wird somit gelöscht. Eine Störung kann aber auch einfach nur eine Eigenschaft verändern, wie etwa die Polarisation. Ob derartige Änderungen dann Einfluss auf das Experiment haben, kommt eben auf Eigenschaft und Experiment an. Spiegel ändern zB die Richtung und wenn man dies berücksichtigt, stören sie das Experiment nicht sondern ermöglichen es erst.
Vorsicht, ich schreibe vereinfacht ohne Wurzelzeichen ³x=³√x , wenig Klammern 1/4r²π=1/(4r²π) , statt Vektorpfeil v¹=v⃗ Funktionen bzw Argumente kennzeichne ich mit einem Punkt f.(x)=f(x)