Religiosität, eine anthropologische Konstante
Hi Ganymed19,
Also, niemand kann die Prämissen des Konstruktivismus untermauern?
Alle seine Anhänger schließen sich lediglich seinen Postulaten an.
Verdächtige Nähe zu den kollektiven Mythen.

SCNR
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Ganymed19 schrieb: Philzer:
Gany: Jedenfalls kann man sich bei dir des Eindrucks nicht erwehren, dass dir die polykausalen Dimensionen menschlicher Religiosität weitgehend verschlossen bleiben.
Philzer: Die da wären?
Schau dir mal den knappen, aber doch ganz informativen Link an:
www.zeit.de/zeit-wissen/2013/01/Glaube-Religion-Psychologie
Dankbarkeit, Bindung, Beziehung, Vertrauen, Ego-Deflation (gegenteilige These zu deiner). Egal ob man nun Atheist oder Theist ist, so scheinen deine 4 Motive für Religion mir diese Vielschichtigkeit nicht abzubilden. Oder was meinst du, kannst du alles, was der Autor so aufzählt, in deinen 4 Motiven subsummieren?
Ja, ich denke schon dass ich das kann.
Und zwar das meiste in dem man Punkt 4 in textlich größerem Rahmen abbildet.
Unter 4. steht ja auch Sinnstiftung.
Und gilt nicht nur für den kämpfenden religiösen Fundamentalisten, sondern genauso für die gelebte-opportunistische Autopoiesis.
Egal ob Altruist oder Egoist. Beide zusammen ergeben eine opportunistische ESS. (3D-Behaviour)
Soziobiologie verstehen.
Machen wir nur ein Beispiel:
Ego-Deflation:
Nicht ganz falsch, aber auch nicht richtig.
Eben einfach nur emotional daherkommend.
Der Glaube als Strebung aus dem 'Es' (nur im Verstand legitimiert durch das religiöse Weltbild) kommt aber dabei kaum über den Rahmen einer ESS hinaus.
Konkret ist er eine EESS, die ich
hier
erklärt habe.
(Kurzerläuterung: als die Größe der Formationen über den evolutionären Nahhorizont einer ESS hinauswuchsen, das Bewusstsein aber evolutionär gleich blieb, wurden quasi zusätzliche Stabilitätsmomente notwendig! )
Wie er Sklaven, andere Völker ausbeutet, (auch wenn er selbst nur Konsumsklave ist, wie gerade hier - weshalb er ja gerade abstirbt) wenn er im Supermarkt ganz alltäglich einkauft, und mit einem Stundenlohn von 10 oder 20 € dann 10 oder 100 Arbeitsstunden seiner Billiglohnsklaven aus aller Welt 'zurückkauft'/verkonsumiert.
Wo ist da Ego-Deflation?
Charme of democracy1
Charme of democracy2
Es bleibt dabei. Religiosität ist eine Ode an das 'Es'.

Der Denker kann dies analysieren, ändern kann man nichts.
Und das ist für mich Sinn von Philosophie.
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Ganymed19 schrieb: Ja, ich denke, die Beiträge im Thread "Gibt es Zeit wirklich" könnten dich auch interessieren von einem ganz theoretischen Standpunkt aus, denn die haben ein gutes Niveau für das insbesondere D.Rajic, Miky, stm und DeltaTee sorgen (und auch andere, meien Aufzählung muss nicht vollständig sein). Allerdings in Bezug auf dein System, das ja den Mesokosmos und die existenziellen menschlichen Grundlagen analysieren will, sind sie auch wieder uninteressant.
Ja, ich hab schonmal reingeschaut.
Wie gesagt, ich weiss nicht ob Du oben von mir gelesen hast, dass eben Formen von Kausalität (Lesch: Kausalität hat ihre Zeit -> siehe YouthBulge/Weltzerstörung) vermutlich mit der Komplexität der beobachten Negentropie verschieden sind. (
siehe auch
Popper : Propensität)
Weshalb es für mich als reine Apologie erscheint, dass man Akausalität (oder was immer das da sein mag) aus dem Mikrokosmos als Legitimation für Nicht-Wissen-Können in unserem Mesokosmos 'an den Haaren herbeizieht'.
mvg Philzer