Einleitung
Der Begriff "physikalisches Gesetz" bzw. "Naturgesetz" geht auf die Vorstellung zurück, dass Gott bestimmt hat, wie die Natur abläuft, so wie er Lebensregeln für die Menschen will. Gottes Gesetze in der Natur hat der Mensch demnach aufzuspüren, die für den Menschen hat er zu befolgen. Gott sah man aber nicht nur als Gesetzgeber, sondern der darüber hinaus gnädig ist. Das Verhältnis zwischen Natur und Gnade bestimmte in Europa lange Zeit die Einordnung der Naturwissenschaft.
Fragestellung
Wie verstehen sich Menschen heute? Als Produkt von Naturabläufen, das sich in ihnen zurecht finden muss? Spielt Gnade da noch eine Rolle: Angenommen sein, gewollt sein, wertgeschätzt werden? Für "Zigeuner am Rande des Universums" (J. Monod) kann man das nicht sagen.
Thesen
1, Gnade wird dringend in unserer Gesellschaft gebraucht.
Menschen verstehen sich immer mehr von Zahlen her (Was sagt die Waage, was die Jogging-App, wieviel likes habe ich?) Wer nicht Standards genügt (Mobilgerät, Coolness, Aussehen, Sportlichkeit, Sexy sein - das ist je nach Sozialem Umfeld und Alter unterschiedlich) , ist schnell out, es herrschst Anpassungsdruck, mit Leistung muss jemand beweisen, dass er Anerkennung verdient. Castingshows u. a, geben Standards vor, Vor Prüfungen Pillen nehmen nimmt rasch zu. usw. usw.
2. Gott schenkt Gnade - das stellt die Gesellschaft auf den Kopf
Die Gnade in Jesus Christus stellt keine Vorbedingung, sie akzeptiert den Menschen vorbehaltlos, so, wie er ist. Sie befreit Menschen von einem Leistungsdruck und hilft, dass sie sich selbst akzeptieren.
3. Der Naturalismus lässt keinen Platz für Gnade
Wenn Menschen sich nur von Urknall und Evolution her verstehen, fehlt der Raum für Gnade. Gott als Gesetzgeber der Naturgesetze konnte man folgenlos streichen. Doch der Nebeneffekt war, dass dann die Gnade nur noch eine religiöse Kuscheldecke wurde, nicht auf die Herausforderungen des Lebens bezogen war, diese Wohlfühlecke wurde dann als überflüssig entsorgt. Die Natur wird absolut gesetzt, die Gnadenlosigkeit der Gesellschaft so zementiert.
4. Das Verhältnis zwischen Natur und Gnade muss neu geklärt werden
Andere Formulierungen; zwischen naturwissenschaftlicher Erkenntnis und Verständnis des eigenen Lebens, zwischen Beschreibung, was ist, und Werturteilen. Naturwissenschaften dürfen sich nicht für ein naturalistisches Weltbild missbrauchen lassen, das Menschen kaputt macht und unserer Gesellschaft in Gnadenlosigkeit versinken lässt.
Aktueller Bezug und Sinn dieses Threads
Am 31. 10. 2017 wird weltweit die Wiederentdeckung der Gnade gefeiert. Doch die Inhalte sind kam bekannt. Dieser Thread nimmt die Inhalte davon zum Anlass, um über die Stellung der Naturwissenschaften im Leben und in der Gesellschaft zu diskutieren.
Wer meint, er habe etwas erkannt, der weiß noch nicht, wie man erkennen soll.
1. Brief des Paulus an die Korinther 8, 2