Penrose geht lediglich davon aus, dass wir in exponentieller Expansion leben, ähnlich wie zur Zeit der Inflation zu Beginn des Universums.
Der entscheidende Unterschied ist natürlich die Intensität.
Penrose sagte dazu, dass die Skalierung vom Beobachter abhängt, für eine Ameise ist etwas, das für einen Elefanten winzig ist, immer noch riesig.
Das ist sicher richtig, doch wäre das dann ein völlig anderes Universum, als wir es kennen, denn Atome sind nunmal so groß wie Atome und lassen sich nicht durch eine Skalierung verkleinern. Welche Physik unterhalb der Planckmaße lauert, wissen wir nicht.
Daher würde ich das nicht als "zyklisch" bezeichnen, wie es Penrose eher publikumswirkam als realistisch spekuliert.
Genauso müsste dann die Ära vor dem, was wir als Inflation bezeichnen, und für die wir ungefähr Planckdichte annehmen, deutlich dichter als Planckdichte gewesen sein, wenn es schon einen ähnlichen Verlauf genommen haben sollte wie in unserem Universum. Auch dies wäre im Rahmen der heutigen Physik ebenfalls unvorstellbar und würde völlig andere physikalische Zustände bewirken.
Mit anderen Worten könnte Penrose genausogut von rosa Einhörnern sprechen, jedenfalls zieht er Zustände in Erwägung, die unseren Vorstellungen von Physik widersprechen. Natürlich ist auch dies nicht auszuschließen, es gibt jedoch keinerlei Indiz dafür, außer die ähnliche exponentielle Expansion. Der grundlegende Utnerschied liegt wie gesagt in der Energiedichte:
Λ = 1,088e-52 1/m² heutige Vakuumdichte
λ ~ 3/rP² = 1.14842e+70 1/m² angenommene Vakuumdichte der Inflation.
Wer das ver"gleich"en will, muss schon großen Mut besitzen.
Die Physik, die wir bereits studieren können, reicht zumindest zurück bis zur Higgs Ära. Der Skalenfaktor für die Higgs Ära ist
T°/TH = aH = 1,5e-15
Die Dichte war zu dieser Zeit also zumindest
ρH = ρr/aH⁴ = ρ°Ωr/aH⁴ = 1.69e+29 kg/m³
Die Dichte des heutigen Vakuums beträgt hingegen nur
ρΛ = Λ/κ' = 5,829e-27 kg/m³
Das falsche Vakuum λ der Inflation muss aber vorher zumindest die Dichte der reellen Energie gehabt haben, um diese zu produzieren.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Theorie der Inflation und Expansion nichts über den Urknall und die Dauer der Inflation aussagen kann, und für das Endstadium des Universums ergibt sich ein konstanter Zustand der exponentiell expandierenden Leere. Jedenfalls unterscheiden sich beide gravierend durch ihre Energiedichte, was für die bekannte Physik im Zeitraum dazwischen maßgeblich ist.
Sofern wir einmal die Krümmung des Raumes messen könnten, wären ohnehin genaue Aussagen möglich, und ein immer flacher werdendes Universum könnte man prinzipiell nicht als zyklisch bezeichnen.